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Der Bericht vom 19.07.2014

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Physik einmal anders in Nuolen
Eine besondere Physikstunde fand heute für jene Schüler der Kantonsschule Nuolen statt, die sich für das Schwerpunktfach Physik und Anwendungen der Mathematik entschieden hatten. Bei strahlendem Sonnenschein, aber doch bereits ziemlich winterlichen Temperaturen, trafen sie sich für einmal nicht in einem Theoriesaal, sondern mussten zusammen mit ihren Physiklehrern einen kurzen Fussmarsch ins nahe Ried unternehmen. Ihre Mitschülerin Carmen Müller wartete dort bereits mit zwei vorbereiteten Raketen, die Startrampe stand schon bereit, und eine kleine Ausstellung von Raketen rundete das Bild ab.

Damit nicht ganz vergessen wurde, dass es sich um eine Physikstunde handelte, erklärten drei Posten den Schülern, worum es eigentlich ging. Carmen veranschaulichte die Flugphasen der Raketen, die sie zu starten beabsichtigte. An Hand einer aus dem Flugbetrieb zurückgezogenen Estes Code Red verdeutlichte sie, wie die Flossen einen stabilen Flug ermöglichen. Luki erläuterte Aufbau und Funktionsweise von RMS Motoren, und nutzte die Gelegenheit, mit Fachausdrücken und chemischen Formeln zu beeindrucken.

Andreas versuchte den Schülern klarzumachen, dass die physikalische Leistung kein gutes Mass für einen Raketenmotor ist. Der Begriff Impuls bleibt im Physikunterricht meistens etwas sehr Abstraktes, dabei haben die Raketenamateure doch ein besonders eindrückliches und anschauliches Demonstrationsobjekt dafür.

Nach dieser kurzen Postenarbeit wurde auf der Rampe "Pink Camouflage" startbereit gemacht. Der bekannte Countdown 5-4-3-2-1-Husch-husch gab das Startzeichen, die Ruhe im Ried wurde kurz ausser von der Autobahn von einem G64 gestört, der die Rakete auf etwa 300m hochhob. Damit wollte es Carmen jedoch nicht bewenden lassen. Ihre gute alte Samanyolu (türkisch für Milchstrasse), die über ein Jahr nicht mehr geflogen war, durfte auf einem H128 (mit 175Ns ein kleiner H) andeutungsweise etwas High Power Feeling vermitteln. Mit 570 Metern Flughöhe stieg sie deutlich länger und höher, als die Zuschauer erwartet hatten, deren bisherige Erfahrung mit Raketen sich auf Feuerwerk beschränkte.

Inzwischen hatte die Kälte nicht nur dem Akku der Kamera so zu schaffen gemacht, dass die Fotoserie schon vor dem ersten Start abbricht, auch die Schüler begannen sich nach der Wärme eines Klassenzimmers zu sehnen. Für diesen Fall hatte Jacqueline vorgesorgt: heisser Punsch aus der Thermosflasche half vor dem viertelstündigen Rückmarsch ins Schulgebäude.

All dies geschah im Nahbereich des Flugplatzes Wangen-Lachen, doch das grosszügige Entgegenkommen des dortigen Flugleiters hatte die Demonstration ermöglicht.

Ob die Zeit noch reicht, dass Wunschzettel umgeschrieben werden können, weiss wohl nur das Christkind. Mit Besuchen interessierter Physiklehrer und vielleicht auch Schüler an kommenden ARGOS Flugtagen ist aber unbedingt zu rechnen. Ich zweifle nicht daran, dass die ARGOS Mitglieder nur zu gerne bereit sind, auch 2006 den Impulserhaltungssatz flugtagelang zu demonstrieren.

Und damit es inmitten der Wunschzettel voller RMS-Casings, Avionics und Kits nicht vergessen geht, wünscht die Familie Müller allen Raketeninteressierten frohe Weihnachten und viel Impuls für den Start ins 2006.

Carmen, Luki, Jacqueline & Andreas Müller