Zenit
Schweizerische Höhenforschungsrakete ZENIT
Die Höhenforschungsrakete "ZENIT" war ein Gemeinschaftsprodukt aus den 60er Jahren, zweier weltbekannter Firmen der Raketen- und Luftfahrtindustrie — CONTRAVES AG, Zürich und DORNIER SYSTEM GmbH, Friedrichshafen.
Das Raketensystem ZENIT, welches die modernsten Erkenntnisse der Raketentechnik mit höchster Qualität und Zuverlässigkeit vereinigte, wurde zur experimentellen Erforschung der unteren Schichten der Ionosphäre entwickelt.
Das Baukastenprinzip der Rakete erlaubte nicht nur eine individuelle Anpassung der Instrumentierung an die wissenschaftlichen Experimente, sondern ermöglichte auch einen einfachen und rationellen Einbau der Nutzlast.
Das Antriebssystem der ZENIT arbeitete mit einem zweiphasigen Feststoffmotor, dessen Entwicklung aus dem Antrieb einer hochwirksamen Lenkrakete hervorgegangen war.
Die Broschüre (PDF) der CONTRAVES AG vermittelt einen Überblick über das Raketensystem ZENIT.
Die Höhenforschungsrakete ZENIT 1 diente zur Erforschung der lonosphärenschicht von ca. 80-200 km; die Rakete besitzt eine Länge von 5,6 m, einen Rumpfdurchmesser von 42 cm und ist mit einem Feststofftriebwerk ausgestattet.
Die erste ZENIT Rakete startete auf Sardinien am 27. Oktober 1967 und diente wissenschaftlichen Experimenten der Universität von Bern und Genf.
ZENIT 1 konnte eine Nutzlast von 25-130 kg aufnehmen. Für die Erforschung der verschiedenen Höhenschichten werden im wesentlichen drei Typen von Flugkörpern verwendet: Ballonsonden, Höhenforschungsraketen und Satelliten.
Der Einsatzbereich der Höhenforschungsrakete ZENIT 1, welche Höhen von bis zu 300 km erreichte, liegt vor allem in der Erschliessung der unteren lonosphärenschicht, deren Grenzen etwa zwischen 80 und 200 km liegen, aber auch in der Erforschung der Hochatmosphäre, welche bei etwa 20 km Höhe beginnt. Die Rakete hielt sich in der unteren Ionosphäre etwa 2 bis 5 Minuten auf, wobei die grössere Zeit für kleinere Nutzlasten gilt.
Weitere Informationen können dieser vollständigen Dokumentation (1.4 MByte PDF !) entnommen werden !
Stefan Stöckli / Jan 2002